Mein letztes Lied

Du hast mir vom frühen Morgen an
den Platz an deinem Fenster gegeben.

Ich habe die See bei Windstille gesehen,
wie sie da lag unter der Last
ihres unergründlichen Schweigens,
und bei Sturm, wie sie rang,
das Geheimnis ihrer eigenen Tiefe zu zerbrechen.

Ich habe der Erde beim üppigen Festmahl
ihrer Jugend zugesehen und in den träge schleichenden Stunden brütender Schatten.

Nun hat der Tag sich geneigt, und jetzt,
da der Abend gekommen ist,
singe ich mein letztes Lied,
um dir zu sagen,
wie sehr ich deine Welt geliebt habe.

(Tagore)