Das menschliche Bewusstsein kann eine Vielzahl von "Zuständen" einnehmen.
Viele derjenigen Zustände, die wir nicht kennen, nennen wir "Trance". Dieser Begriff ist negativ behaftet - als Zustand der "Bewusstlosigkeit", Schläfrigkeit oder Dumpfheit. Doch es gibt eine ungeheuere, farbenfrohe Vielfalt von Trancezuständen und jene negative Konnotation des Begriffes "Trance" ist nur eine einzelne unter ihnen allen. Es können heilsame oder unheilsame Zustände (Wut, Zwanghaftigkeit, Engstirnigkeit, 'Wahnsinn') sein, kurz oder überdauernd anhaltende, beglückende oder bedrohliche und gefährliche sein, wie auf jeder Reise in ein unbekanntes Land, ist von Vorteil, Begleiter und fachkundige Führer zu haben.
Unsere "moderne" Gesellschaft suggeriert uns in ein enges Feld von Erfahrung. Und dieses Feld wird seit Jahrzehnten immer beschränkter, unbefriedigender und beengender. Bemerken können wir diesen Prozess erst mit aller Klarheit, wenn wir den Mut aufbringen, aus dieser Monokultur des Geistes hinauszugehen; Erst, wenn wir uns auf die Reise in die anderen Welten des Bewusstseins einlassen. Wir klammern uns an diese Monokultur des Bewusstseins, weil sie uns eine scheinbare Sicherheit bietet - doch die Gesamtsituation unserer Welt spiegelt uns die Schrecklichkeit dieser Monokultur wider.
Dabei gibt es viele Wege in andere Geisteswelten und sie stehen jedem immmer offen: die Musik ist eine der ältesten, Singen, rhythmische Bewegungen, momotone Klänge wie Trommeln oder Rasseln, das Erleben der Natur - offenen Herzens, Stille und Meditation, Gebet, Tanz, Kreativität, Liebe, Sinnlichkeit, Sexualität, Krisen, Sterbeerfahrungen, Rituale verschiedenster Kulturen, heilige Pflanzen, psychoaktive Substanzen...
Die Frage ist immer: stehen wir am offenen Tor eines anderen Bewusstseinszustandes und schauen wir nur mal hinein fasziniert und doch erschrocken, mit Ablehnung oder Überheblichkeit - oder haben wir den Mut, hineinzuspringen und ganz in diese Erfahrungswelt einzutauchen. Uns auf eine Erfahrungsreise ins Reich unserer Seele einzulassen. Sich-Gehen-Lassen, Sich-Fallen-Lassen, das macht auch Angst. Wenn wir der Angst folgen, werden wir eng, klein, das Leben plätschert vor sich hin - aber das LEBEN, die BEGEISTERUNG, die EKSTASE, die tiefe LIEBE, das GÖTTLICHE - es wird uns da nicht wirklich begegnen. Dieser Mangel führt zu Ersatzbefriedigung und diese zu Suchtverhalten - zur süchtigen "modernen" Gesellschaft, die wie jede Sucht zutiefst selbst zerstörerisch ist. Genau genommen ist dies ein Trancezustand - eine "hypnotische" Einengung der Wahrnehmung, alllerdings erfahren wir sie durch gesellschaftliche Übereinkunft, in die wir hineingewachsen sind, als "die Wirklichkeit".
Wer aus dieser Enge heraustreten will, wird sich auf "das Risiko des Lebens" einlassen müssen. Aber ist Tanzen denn gefährlich? Oder Singen? Lieben? Musik? Sich in den Augenblick geben? Die Reisen in die Welt der Trance werden es zeigen. Es ist der Weg des Lebens, der Weg der Gesundung, der Weg des Herzens.